Rennbericht 24h Rennen Jesolo 2023
Am Wochenende vorm 1.Mai war es soweit: ein Saisonhighlight in Jesolo. Zum ersten Mal stellen sich die Wörthersee-Racer einem 24h Rennen. Wie es von der Idee zum abschließenden Rennbericht kam, lest ihr hier!
Idee
Beim Saison-Kick-off Meeting Anfang des Jahres wurden nicht nur die neuen Mitglieder in den Verein eingeweiht. Sie kamen auch gleich mit Vorschlägen zur Saisonplanung. Ein (damals im ersten Moment nicht ganz ernst genommener) Vorschlag von Johannes – das 24h Rennen der Austrian Outdoor Masters in Jesolo – wurde diskutiert und schnell war klar: Das wird eines der Saisonhighlights 2023!
Modus
Die 24h mit Start und Ziel um jeweils 13 Uhr werden in 19 Stints zu je ca. 1h15min gefahren. Gepaart mit den schnellen Leihkarts, den breiteren Reifen und dem anspruchsvollen Kurs in Jesolo ist das eine enorme Belastung für Kopf, Körper und Geist.
35 Teams stellen sich der Herausforderung. Darunter zahlreiche bekannte Vereine aus ganz Österreich und umliegenden Ländern.
Team Wörthersee-Racer
Sechs Wörthersee-Racer sowie zwei Gäste zeigten sich schließlich im Vorfeld begeistert und die Stints wurden aufgeteilt nach Selbsteinschätzung, Gewichtsklasse und Schlaf-Präferenzen sowie Puffer für Eventualitäten und Ausfälle.
Team Wörthersee-Racer mit Kartnummer 35 bei den 24h in Jesolo
Neben den bereits beim Alpencup im Einsatz gewesenen Wörthersee-Racern Chris, Gernot, Johannes, Eggi und Kurt gab Artikelschreiber Jürgen sein Saisondebüt. Außerdem kamen Marc aus dem Freundeskreis der neuen Mitglieder sowie Rene vom Kartverein Kärnten als Gastfahrer zum Einsatz. Kart Nummer 35 wird uns an diesem Wochenende begleiten.
Erwartungen
Unsere neuen Mitglieder sind dieses Rennen bereits gefahren, kämpften dabei aber stets um die hintersten Plätze sowie mit den Herausforderungen des Rennens. Wir möchten daher zumindest in einigen Stints gut mitfahren, die anderen Fehler machen lassen und nicht zu viele Runden im Laufe der 24h verlieren.
Qualifikation
Die eigentlich bei so einem Rennen völlig irrelevante, aber natürlich trotzdem nötige Qualifikation zur Ermittlung der Startaufstellung bestand aus einer fliegenden Runde. Sagte ich völlig irrelevant? Das sehen nicht alle so und so kommt es, dass in der Runde taktiert wird, versucht wird eine freie Runde zu bekommen und völliges Chaos zum Abbruch führt.
Nach einer kurzen Standpauke vom Rennleiter gibt es den zweiten Versuch. Wahnwitzigerweise schlägt auch dieser fehl, nachdem die ersten auf ihrer schnellen Runde auf die letzten im Feld auflaufen.
Alle guten Dinge sind Drei.. das gilt leider nicht für Startfahrer Chris, welcher beim dritten Versuch in der Kurve raus rutscht. Waren wir im zweiten Anlauf noch auf P30 starten wir nun von ganz hinten. Wie gesagt – völlig irrelevant.
Chris beim LeMans-Start von ganz hinten, Jürgen sichert das Kart gegen Wegrollen und filmt.
Rennen – Teil 1: 13:00 – 23:00 Uhr
Chris hat in Stint 1 noch die ruhigste Aufgabe. Nach dem Start dauert es bis zum Beginn des ersten Wechselfensters, bis Chris Verkehr bekommt. Bei 35 Karts auf einer Strecke mit Rundenzeiten um die eine Minute bleibt nun mal nicht viel Platz.
Ein Startcrash sowie die langsamen Kollegen im 69er Kart (ihnen fehlen pro Runde 3-10 Sekunden) bringen uns zwei Plätze. Weitere Fehler sowie langsamere Fahrer anderer Teams spülen uns im Laufe des Nachmittags und Abends einige Plätze nach vorne.
Gastfahrer Rene sowie Johannes sind die Schnellsten im Team und die Stints vergehen ohne größere Fehler. Auf Platz 30 geht es in die Nacht, in der wir sogar kurz 29. sind.
Chris hält sich aus den Crashes am Start raus und holt sich gleich das 69er Kart.
Wie anstrengend über 1h in diesen Karts sein können spürt vor allem Saisondebütant Jürgen, der zwar sehr solide Rundenzeiten und einen guten Stint fährt, aber sichtlich erschöpft aus dem Kart steigt.
Rennen – Teil 2: Nacht 23:00 – 7:00
Auch in der Nacht fahren unsere Racer gut mit dem Feld mit und halten das Kart auf der Strecke, was man nicht von allen Teams behaupten kann. Vor allem die nicht beleuchtete Haarnadel-Kurve 2 bereitet einigen Fahrern Ausflüge ins Gras dahinter. Durch die Abstände, welche mittlerweile nicht mehr in Zehntelsekunden, sondern eher in Runden gemessen werden, hat dies aber keinen wesentlichen Einfluss auf die Platzierung.
Mehr Einfluss könnten da schon unsere zwei Zwischenfälle haben. Altmeister Eggi übernimmt um Punkt 3 in der Früh von Kurt das Kart, nur um ein paar Runden später gleich mal eine Strafe von einer Minute abzusitzen. Eggi selbst ist definitiv unschuldig, aber wieso Kurt eine Strafe kassiert hat bleibt das Geheimnis des Veranstalters.
Nur wenig später tuckert Eggi mit dem Kart in die Wechselzone – Motorschaden. Abermals unschuldig bekommt Eggi ein neues Kart und beweist mit den kalten Reifen in der Dunkelheit Nerven aus Stahl. Wir verlieren insgesamt nur 3,5 Runden, aber keine Platzierung.
Rennen – Teil 3: Finish 7:00 – 13:00
Langsam füllt sich das Paddock wieder mit Menschen, die aus der Nachtruhe erwachen. Sie sehen keine großen Überraschungen – lediglich die Abstände haben sich vergrößert. Einzelne Teams kämpfen noch um Platzierungen, im Wesentlichen geht es aber darum, das Rennen ohne weitere Zwischenfälle zu beenden.
Spannend für die Wörthersee-Racer ist nur noch ein Zwischenfall von Jürgen, welcher eine kurze Gelbphase auslöst und sich mit der Box nicht verständigen kann und dadurch insgesamt ca. eine Runde verliert. Doch die Pace ist abermals gut und so wird der Vorsprung auf den 31. nicht kleiner.
Jürgen am nächsten Morgen
Chris fährt schließlich den Schlussstint und wir beenden das Rennen mit 46 Runden Rückstand als 30., weit weg von der roten Laterne und vor allem vor Teams, welche keine uns bekannten, länger andauernden Zwischenfälle hatten. Generell sind wir überrascht, dass es nur einen einzigen Ausfall gegeben hat.
Ergebnis – 30. passt schon!
Fazit
Schwierig jetzt schon ein Fazit zu schreiben. Mit der Platzierung waren zumindest unsere neuen, bereits 24h-erprobten Wörthersee-Racer sehr zufrieden. Ich denke aber, dass viele Eindrücke erst noch wirken müssen.
Was man sagen kann, ist, dass die Veranstaltung selbst sehr gut organisiert war. Die Handhabung von Wechsel, Rennleitung, Kommunikation und Ablauf war wirklich sehr gut und man hatte das Gefühl, dass hier Profis am Werk sind.
Außerdem waren die stärkeren, schnelleren Karts, der größere Grip durch die breiteren Reifen sowie die anspruchsvolle, schnelle Strecke ein Highlight für sich.
Hervorgehoben werden müssen noch unsere Sponsoren SYWO.at, RST Reifenstadl und vor allem Jobpower, welche uns unter Anderen die Ausübung des Kartsports erst erlauben. Wir sagen Danke!